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Unschöner Sieg bei unschönem Wetter! BESV holt drei Punkte in Stadlau

Anstatt sich an einem eiskalten Sonntagabend im gut geheizten Domizil zu entspannen, wissen 13 Kicker und ihr Trainer, dass es doch viel ökonomischer ist, Heizkosten zu sparen und den BESV Ottakring in der 1. Klasse B Reserve auswärts gegen den SC Kopten zu vertreten. Die Energiekosten für das Flutlicht übernehmen ja andere. Zum Anpfiff um 18:00 am Sportplatz des FC Stadlau hat Reservetrainer Eugster folgende 11 Mann auf den Platz gestellt: Soltau; Wiegand, Reiter, Antoine, Rabmer; Ottobrini, Schweighofer; Wallenko, Horskotte, Ilic; Mühlbacher. Während die Startelf nun beginnen kann, sich durch regen Laufschritt warm zu halten, beginnt für Eugster und seine zwei Wechseloptionen Nagl und Jeryczynski die Mission „nicht erfrieren“. Versuche seitens Eugster, das Areal um die Bank mit beträchtlichen Mengen Dampf aus seinem Vape-Pen zu erwärmen, scheitern.


Unterdessen startet der BESV ein wenig schläfrig in die Partie und lässt erste Chancen für den SC Kopten zu. Spätestens nach zehn gespielten Minuten haben sich aber alle Spieler von etwaigen an den Gebeinen hängenden Eiszapfen befreitet, der Angriffsmotor ist auf Betriebstemperatur. Die erste gefährliche Szene entstammt einer Standardsituation. Antoine bringt den Ball gefährlich vor das gegnerische Tor, der Torhüter kommt gerade noch vor Mühlbacher an das Spielgerät. Neben einigen weiteren Chancen, die vor allem über außen erspielt werden, hat Ottobrini die bislang beste auf das 1:0. Eine Glanzparade vereitelt aber, was ein sehenswerter Treffer aus der zweiten Reihe gewesen wäre. Nach dieser Druckphase der Ottakringer geht das Spiel nun wieder vermehrt in beide Richtungen, zum Erspielen von Torchancen lassen sich beide Teams aber nicht hinreißen. In der 28. Minute kommt es zu einer Szene, welche an das Copa del Rey Finale von 2014 erinnert. Mit viel Platz auf der linken Seite legt sich Wallenko den Ball besonders weit vor und setzt zu einem weitbogigen Sprint an. Hier enden die aber die Ähnlichkeiten zu Gareth Bales Traumtor, denn Wallenko wird vom Außenverteidiger abgelaufen. Mühlbacher dürfte die Situation aufmerksam verfolgt haben und will nun selbst seine läuferischen Qualitäten unter Beweis stellen. Nur eine Minute später setzt er ohne Ball einen Vollsprint zwischen die Innenverteidiger an und verlautbart in Richtung ballführenden Horstkotte: „Schick mich komplett!!!“ Leider hat Horstkotte, der ansonsten wieder ein gutes Spiel als Kreativmotor der BESV-Offensive macht, in diesem Moment keinen Expressversand im Angebot, um Mühlbacher „komplett zu schicken“. Sein Pass in die Spitze findet nicht das Ziel. Bis zur Halbzeit plätschert das Spiel ein wenig vor sich hin, ehe der Schiedsrichter eine durchwachsene erste Hälfte beendet.


Gepfiffen wird das Spiel übrigens von einem Spieler des SC Kopten, welcher im Vorfeld der Partie zugesichert hat, dass er Karten bei sich hat. Wer nicht an seinen schiedsrichterlichen Qualitäten zweifeln möchte, bei dem wird sich in der zweiten Halbzeit der Verdacht breitmachen, dass das gelogen war. Vor Wiederanpfiff verlässt Wallenko das Geschehen in Richtung Kabine, er muss die Kampfmannschaft für ihre Begegnung mit dem koptischen Pendant scharfmachen. Als Ersatz wird Nagl aus der Kältestarre geweckt und darf 45 Minuten die linke Außenbahn beackern. Es dauert nur drei Minuten, ehe der BESV in der zweiten Hälfte Torluft schnuppert. Nach Pass von Mühlbacher verfehlt Ilic das Tor nur knapp. Weitere drei Minuten später gelingt den Ottakringern endlich der Führungstreffer: Ein hoher Ball aus der Verteidigung springt über die Abwehr, nach einem Gewusel zwischen Mühlbacher, Ilic und Horstkotte am Strafraumrand ist es letzterer, der sich die Murmel schnappt und mittig unter das Gebälk befördert. Eine jedenfalls verdient Führung für den BESV, der jetzt weiter Druck macht. In Minute 61 eine Situation, die erstmals Zweifel an der Existenz von Karten in des Schiedsrichters Taschen aufwirft. Mühlbacher wird beim Marsch in Richtung Strafraum von hinten gelegt. Auch wenn Unklarheiten bestehen, ob es sich dabei um eine Notbremse handelt, wäre zumindest der gelbe Karton angebracht gewesen. Den resultierenden Freistoß befördert Ilic in die Mauer. Mühlbacher darf sich kurz darauf selbst aus ähnlicher Position beim Freistoß versuchen, er schießt dem Keeper in die Arme. Nun wieder eindeutig mit dem Spiel in der Hand muss der BESV auch nicht mehr lange auf den zweiten Treffer warten. Ottobrini schweißt einen Abpraller nach Eckball neben die linke Innenstange, Torhüter Butros ist chancenlos. Für die Schlussphase bringt Eugster noch Jeryczynski als Joker ins Spiel. Dieser ersetzt – nachdem Ilic zuvor seine körperliche Fitness zugesichert hat – Mühlbacher. (Anm.: Ilic zieht sich in der Schlussphase eine muskuläre Verletzung zu.) Was dieser Begegnung jedenfalls noch fehlt, um in die erste Klasse B Reserve zu passen, sind fragwürdige Abseitspfiffe. Auf diese hat der Unparteiische aber nicht vergessen, er hat sie sich lediglich für die Schlussviertelstunde aufgehoben. Erst schickt Wiegand Jeryczynski auf der rechten Seite, welcher seinen Abschluss dann aber nur über das Tor setzen kann, kurz darauf trifft Ottobrini per Kopf nach Vorarbeit von Reiter ins rechte Eck. Abseitsstellung gab es bei keiner dieser Spielzüge, abgepfiffen wurden sie trotzdem. Gegen Ende wird die Partie immer brutaler, man lernt unter anderem, dass Einlagen aus dem Freistilringen vom Schiedsrichter anscheinend nicht sanktioniert werden. Letzen Endes bringt der BESV aber seinen Vorsprung ins trockene und darf sich wie bereits in der Vorwoche über einen Sieg freuen, wenn auch diesmal nicht so deutlich und spielerisch leicht. Es sind aber genau diese Spiele, die man gewinnen muss, wenn man vorne dabei sein will. Und das spiegelt sich gleich in der Tabelle wider, wo der BESV mit diesem Sieg vom 10. auf den 6. Platz rückt.


Aufstellung BESV: Soltau; Wiegand, Reiter, Antoine, Rabmer; Ottobrini, Schweighofer; Wallenko (46. Nagl), Horstkotte, Ilic; Mühlbacher (70. Jeryczynski)

Tore: Horstkotte (50.), Ottobrini (75.)

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