BESV liefert Sensationssieg
- ESV Ottakring
- 16. Apr. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Der ESV bleibt seinem Ruf als Angstgegner für Tabellenführer treu, denn die Reserve gewinnt in einem packenden Spiel 3:1 gegen UFK Schwemm.
Ein mächtiges Italientief schüttelte gerade seine letzten Tropfen über dem trockenen österreichischen Osten ab um den Wasserstand des Neusiedlersees von 10 auf 20cm zu verdoppeln, da traf sich die Reserve des ESV Ottakring in Floridsdorf um dem Goliath der Reserveliga – UFK Schwemm 1B - den David zu bieten.
Schwemm als Führender in der Reservetabelle will nicht nur in der KM sondern auch in der B-Mannschaft aufsteigen. Das sieht man leicht anhand der Tabelle vor dem Spiel. Der Tabellenführer Schwemm steht bei mehr als doppelt so viel Punkten wie der BESV.
Der von Schwemm wohl erwartete klare Heimsieg auf Grund der Tabellensituation sollte sich jedoch nicht einstellen.
Der ESV startete druckvoll in die erste Hälfte und konnte den Gegner lange unter Kontrolle halten. Taktisch perfekt eingestellt durch den ausnahmsweise anwesenden Trainer Eugster lies der ESV in Halbzeit eins außer ein paar Eckbällen keine Chancen zu. Die Viererkette, angeführt von den zwei erfahrenen Spielern Reiter und Eberle stand souverän und kam auch wegen der stark spielenden Außenverteidiger Tomek und Benjamin Boßlets nicht in Bedrängnis. So hatte auch Tormann Wallenko, der für Soltau auf Grund dessen KM-Einsatzes benötigt wurde, keine Probleme.
In der Offensive konnte sich der ESV einige Chancen herausarbeiten und so musste der Schwemm Tormann einige Male eingreifen, ein Tor wollte sich allerdings noch nicht einstellen. Das ESV Mittelfeld, bestehend aus Wiegand und Ottobrinie im Zentrum und Hasanovic und Demirbas an den Flanken, arbeitete in der Verteidigung hart und konnte viele Zweikämpfe für sich gewinnen. Im Offensivspiel fiel die hohe Passgenauigkeit und der Laufeinsatz positiv auf.
Die erste Halbzeit endetet 0:0 und so konnte sich der BESV für die zweite Halbzeit einiges erwarten. Keine weiteren Kommentare waren nach Eugsters Rede in der Pause notwendig, der in wenigen Worten die Schwächen der Gegner auf den Punkt brachte: Burschen, die können gar nix, wir sind viel besser als die. Jetzt brauch ma nur noch Tore zu machen, also machts es!
Gesagt getan, startete der BESV in die zweite Halbzeit und ging prompt durch Velten, der mit Horstkotte den Sturm bildete, nach einer sehenswerten Aktion in der 49. Minute in Führung.
Schwemm legte daraufhin einen Zahn zu, konnte jedoch nie wirklich gefährlich werden. Lange Bälle über die kopfballstarken Verteidiger wurden von Wallenko im Strafraum abgefangen.
Trotz nachlassender Kräfte behielt der BESV die Nerven und verteidigte weiter stark.
Die Verteidigung und auch der Tormann hatten viel zu tun. Als Folge der Kraftlosigkeit musste im Schlussdrittel Eberle die Abstöße schlagen, da Wallenko den Ball nicht mehr über die 16er Linie brachte. Die Abstöße erinnerten wage an den Görgls berüchtigten Elfmeter aus einer Syrien-Partie.
Nach 70 Minuten wurde Reiter ausgewechselt, der sich für die KM fit halten musste. Bis dahin hatte er einige Male sehenswert den letzten Pass der Schwemmer gerade noch abgefangen und so die Reihen dichtgehalten.
Kurz darauf konnte der BESV durch einen Konter durch Hasanovic die Führung ausbauen und stellte aus BESV Sicht auf 2:0. Der Sieg war nah, doch die immer stärker zum Tor drängenden Schwemms gaben nicht auf und warfen alles nach vorne.
Durch die sich dadurch öffnenden Räume kam auch der für Wiegand frisch eingewechselte Davit zu einem Schuss, der das Tor nur knapp um drei Meter verfehlte.
Nach einem langen Pass von Schwemm in den 16er gab es ein Missverständnis zwischen den ansonsten souverän agierenden Routiniers Wallenko und Eberle. Der Schwemm Stürmer nützte die kurze Unsicherheit sofort aus und konnte von Wallenko nur noch durch ein Foul gestoppt werden. Elfmeter.
Der Schwemm Tormann kam aus seinem Tor den langen Weg zum BESV Elfmeterpunkt gelaufen, nur um dem Schützen das Eck anzusagen. Möglicherweise gingen seine Worte im lauten Stadion unter, jedenfalls konnte der unglückliche Schwemm Schütze das Netz nicht treffen da die Stange davor deren Berührung verhinderte. Der abgeprallte Ball fand nach einem Flipper – Ähnlichen Hin- und Herspringen am Ende die Arme des glücklichen Tormanns und so blieb es beim 2:0.
Schwemm setzte weiter alles auf den Anschlusstreffer und konnte tatsächlich in der 90. Minute zuschlagen. Der Anschlusstreffer war geglückt und für den BESV folgte eine Nachspielzeit des Zitterns. Tatsächlich kam es zu einem entscheidenden Eckball für Schwemm. Sogar der Tormann war gekommen um in Lehmann-Manier in der letzten Minute den Ausgleich zu erzielen.
Dieser Ausflug sollte sich auch als folgenreich herausstellen. Der BESV konnte nämlich den Ball klären und Hasanovic presste nach vorne um dem überforderten Innenverteidiger von Schwemm den Ball abzuluchsen.
Mit seinem Torriecher ausgestattet startete Hasanovic Richtung Tor, wohlwissend, dass dort Mangels Tormann wenig Gegenwehr zu erwarten war. Sein Lauf aufs leere Tor wurde wie zu einer Zieleinfahrt der Tour de France. Die Fans jubelten, die Mitspieler feuerten ihn an und im Augenwinkel versuchten verzweifelte Verteidiger der Schwemm doch noch zwischen Ball und Torlinie zu kommen. An der 16m Linie beendete Hasanovic das Bangen und Hoffen und passte den Ball souverän über die Linie zum Endstand von 3:1.
Eine als Team extrem stark auftretende BESV Mannschaft konnte im fernen Floridsdorf einen verdienten Sieg beim bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer einfahren und so einen wichtigen Schritt Richtung Saisonziel Top 5 setzen.
Spieler des Spiels: ex aequo Hasanovic und Eberle
fw
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