BESV - Austria XVII Reserve
- ESV Ottakring
- 23. Okt. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Wien - Slovan HAC Platz
Euphorisiert vom 6:0 der Kampfmannschaft wollte der BESV gegen die Zweitvertretung der Austria XVII nachlegen und den dritten Sieg der Saison holen. Doch das erste kleine Hindernis wartete schon vor Anpfiff auf die hoch motivierten Kicker des BESV.
Aus unerklärlichen Gründen tauchte auch 5 Minuten vor Spielbeginn noch immer kein Schiedsrichter auf. (Interne Quellen sprechen von fehlender Abrede zwischen den Vereinen, wer den Schiri stellt, doch offiziell bestätigt wurde das bis zum Erscheinen dieses Spielberichts nicht. - Es gilt die Unschuldsvermutung.)
So sprang Sattler löblicherweise unentgeltlich(!) als Schiedsrichter ein. Was ihn bei “Gfrastern” wie den üblichen Sonntagskickern erwartet, war ihm wohl nicht ganz bewusst.
Noch beim Einlaufen (wie üblich in der 1. Klasse eher ein Eingehen) mahnte er ein sportliches, faires Spiel, ein.
Dass er trotz Zugehörigkeit zum ESV unparteiisch pfeift (auch wenn der Ton oft nur sehr leise den Weg aus dem Gehäuse seines Signalinstruments fand) wollte er sofort unter Beweis stellen. Die Gäste der Austria sollten sich jedenfalls nicht im Nachhinein über einen Heimschiri beschweren können.
So gab Sattler nach einem Zusammenprall von Keeper Soltau mit dem gegnerischen Stürmer, nachdem er zuerst (zurecht) auf Einwurf entschieden hatte, aufgrund heftiger Einreden der Austria Spieler, Elfmeter für den Gegner. Den holte Soltau mit katzenartigen Reflexen, die an einen Yasin zu seiner besten Zeit erinnerten, gekonnt aus der rechten Ecke.
Vom Aufwind des gehaltenen Elfmeters getragen, drückte der ESV nun immer mehr und holte in der 9. Minute seinen ersten Eckball heraus. Nach zu kurz geklärter Hereingabe fasste sich Antoine “Gupper” aus ca. 20m ein Herz. Der Ball schlug unhaltbar für den gegnerischen Goalie im rechten unteren Eck ein.
Doch dann die Hiobsbotschaft: Boßlet musste bereits in der 20. Minute aufgrund einer Zerrung (Anm.”Ziagal”) ausgewechselt werden. Für ihn kam Ilic aufs Feld. Ob es daran lag, dass der ESV in Folge defensiv sehr ungeordnet war? Jedenfalls nutzte Niederhuber das Chaos in der Hintermannschaft der Ottakringer aus und traf nach einem ebenfalls schlecht geklärten Eckball zum 1:1.
Das letzte Highlight der 1. HZ sollte “JJ” Jeryczynski besorgen. Nach einem Ball, der ihm beim Klärungsversuch eines Austria Verteidigers vor die Füße fiel, ließ er sich nicht lumpen und schob staubtrocken ins gegnerische Gehäuse ein. Was nun folgte war ein wütender Ansturm von 4-5 Austria Spielern auf Aushilfsschiri Sattler, die die Abseitsstellung des polnischen Torjägers beschworen. Unter dem Druck und wohl aus Sorge um seine körperliche Unversehrtheit gab Sattler nach gefühlt zwei Minuten Freistoß für den ESV anstatt Tor, da der Abseitsstellung ein Foul vorausgegangen war. Die Bank des Heimteams war entsetzt und auch der mittlerweile fast ikonische Satz “Christoph, bleib dabei” gleitete Trainer Eugster zum ersten von einigen Malen über die Lippen.
Auffällig war, dass sich die gegnerischen Spieler in einer weitgehend ausgeglichenen 1. HZ besonders durch heftiges Reklamieren und einige rüde Attacken -vor allem an Wiegand- auszeichneten. Nach einer weiteren viel zu späten Attacke musste letzterer in der 65. Minute mit einer gebrochenen großen Zehe ausgewechselt werden. (Gute Besserung an dieser Stelle.)
Doch am Spielstil der Gegner änderte das nichts. So kam es nur kurz darauf zu einer Rangelei im gegnerischen Strafraum. Bei der neben einigen nicht jugendfreien Wörtern auch die Drohung nach “echten Fouls” ausgesprochen wurde. (Auch nach stundenlanger Recherche im Duden erschloss sich mir nicht, was ein “unechtes” und ein “echtes” Foul sein sollen.)
Angestachelt durch das gegnerische Verhalten drückte der ESV nun noch mehr aufs gegnerische Tor. Das kam dem zuvor eingewechselten M. Ali (Anm.: nicht der Boxer) zugute. Nach einem geklärten Ball konnte er sich in der 74. Minute am linken Flügel durchsetzen, zog rechts rein und schlenzte wunderbar zum 1:2 ins lange Eck.
Als Reaktion darauf wechselte Eugster ESV Legende Davit ein, der gleich mit einem Zuckerpass auf Wienerroither glänzte, der aber sofort von Herrn “echtes Foul” regelwidrig weggecheckt wurde. Den Schlusspunkt setzte Dzitac in der 80. Minute nach Vorlage des pfeilschnellen Ali setzen. Der BESV verlor gegen Austria XVII daheim mit 1:3.
Fazit: Der BESV spielte eine gute erste Hälfte und kam auch im zweiten Abschnitt zu einigen Chancen, lief aber leider in 2 Konter und verlor somit deutlicher als das Spiel war. Löblich hervorzuheben ist das ruhige Temperament der Spieler, die sich auch nach Provokationen die so mancher Ex-Austria Spieler mit “da sand a paar H****kinder dabei” beantwortet hätte, nicht zu irgendeiner Tätlichkeit hinreißen ließen.
Aufstellung BESV: Soltau, Boßlet (20. Ilic), Ottobrini (55. Rabmer), Antoine, Nagl (75. Davit), Wiegand (65. Sascha), Kessler, Mair, Jeryczynski (55. Wienerroither), Goetzloff, Linhart
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