ESV dreht Spiel gegen Gartenstadt
- ESV Ottakring
- 10. Apr. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Wien - Ottakring. Der ESV Ottakring bleibt mit einem Sieg über den ASV Gartenstadt noch ohne Punkteverlust im laufenden Frühjahr. Mit den 3 Punkten hält man mit den Top 3 Schritt und konnte sich weiter vom Rest der Liga absetzen. Ivàn Caselles sorgte mit den Saisontoren #14 und #15 für den Sieg. Aber alles der Reihe nach.
Nach den Siegen gegen Donaufeld 1b (1.) und Sans Papiers (vor dem Spieltag 4.) hatte der ESV Ottakring mit dem alten Rivalen ASV Gartenstadt (8.) aus der Brigittenau einen vermeintlich leichteren Gegner vor der Brust. In den 22 Spielen zwischen den beiden Teams fiel die Bilanz des ESV mit 11 Ottakringer Siegen, 3 Unentschieden und 8 Niederlagen leicht positiv aus. Auch die letzten Spiele (3:3, 1:2, 2:2, 3:1 aus ESV Sicht) waren unabhängig von der Tabellensituation stets auf Messers Schneide und stark umkämpft. Gegenüber der Vorwoche wurde die StartXI etwas umgestellt. Linhart wechselte auf die Linksverteidigerposition statt Reiter, Adam war von Beginn an statt Ottobrini am Werk. Der in der Vorwoche noch angeschlagene Alfayate kehrte statt Tribus zurück und Wienerroither übernahm die 10er Position von Linhart. Auch zum ersten Einsatz kamen die neuen königsblauen ESV Trikots. Rein ins Spiel:
Guter Start - kalte Dusche
Der ESV begann so wie man sich das vorstellte. Defensiv robust und immer agil über die schnellen Flügel versuchte man zum Torabschluss zu kommen. Scheweder (6.) und Caselles (8.) scheiterten jedoch aus aussichtsreichen Positionen. Gartenstadt war bis zur 12. Minute gar nicht präsent. Ein eher dummes Foul im Mittelfeld, ein Freistoß vorbei an Freund und Feind ins Netz später stand es 0:1. Danach verlor der ESV total den Faden. Man tat sich schwer mit den klassisch frühlingshaften Bedingungen. Ein kurzer Regenguss, dann wieder starker Wind, dann kurz gar nichts, dann wieder Regen. Die Sunnyboys des ESV mussten in dieser Saison zum ersten Mal mit regenfeuchten Bedingungen am Heimplatz umgehen. Die Folge war, dass Gartenstadt immer besser ins Spiel kam, der ESV war abgemolden und zu passiv. Die größte Chance die Führung zu verdoppeln hatte Kaya, der aber am herausragend anstürmenden Popov scheiterte. So ging es mit einem 0:1 Rückstand in die Kabinen.
Neues Gesicht in der zweiten Halbzeit
Der in Vertretung von Coach Wallenko angetretene Coach Tiroch nahm zur Pause zwei Umstellungen vor: Reiter kam für Linhart, Adam wechselte auf den LV weiters kam Tiroch selbst als zentraler Stürmer für Eugster, Feuersinger übernahm dessen Platz in der rechten Verteidigung, Wienerroither wechselte aus dem Sturm auf dessen angewohnten Platz als rechter Außenstürmer. Die Umstellungen sollten Früchte tragen, die Viererkette wurde wachgerüttelt und ließ in der gesamten zweiten Halbzeit keinen Schuss aufs Tor zu. Stoßstürmer Kaya wurde nach allen Regeln der Kunst abmontiert, über außen ließen Feuersinger und Adam defensiv auch keinen Stich mehr zu. Der ESV war nun drückend, aber noch nicht zwingend überlegen. Nach einem Eckball kam Wienerroither zu einer für ihn idealen Schussposition mit links von rechts, der gut angetragene Schuss wurde von Goalie Lobmaier hervorragend pariert. Auch Caselles setzte von knapp außerhalb des Strafraums zum Schuss an und fand in Lobmaier seinen Meister. In Minute 60 war der Bann gebrochen. Baumgartner schaltete sich mit die Offensive ein, dessen Ball in die Spitze wurde von Tiroch geschickt auf Caselles durchgelassen, der widerum das Leder humorlos scharf unter die Latte knallte - 1:1. Der ESV war nun am Drücker. Die Drangphase wurde kurz unterbrochen. Tiroch und Wittmann knallten nach einem Eckball aneinander. Erinnerungen an das Hinspiel, welches mit 2 Cuts endete, wurden wieder wach. Tirochs Brust bzw. Wittmanns Auge wurden ordentlich in Mitleidenschaft gezogen. Tiroch konnte nach einer wortwörtlichen Verschnaufpause weiterspielen, der nun angeschlagene Boxer Wittmann musste ausgewechselt werden.
Caselles trifft erneut
15 Minuten vor Schluss drehte Caselles die Partie endgültig. Wieder ein Ball in die Spitze auf Tiroch, der hoch und weit auf Caselles verlängerte. Dieser vernascht Außenverteidiger Gradischnig (nicht verwandt oder verschwägert mit unser Kärtner Partie) und zieht humorlos ins kurze Eck ab. Lobmaier ist noch dran, kann das 2:1 aber nicht mehr verhindert. In der Schlussviertelstunde war der ESV dann dem 3:1 näher als Gartenstadt dem 2:2. Ruhig und abgeklärt wurden die Minuten von der Uhr genommen, mit langen Ballstafetten und geschicktem Zeitspiel nahm man den Gästen die Zeit und den Rhythmus. Dank dieser überragenden zweiten Halbzeit gelang den Ottakringern der dritte Sieg in Folge. Ein Kunststück, welches seit Oktober 2020 nicht mehr gelang (damals gegen Jedlesee, Syrien und Austria XVII). Mit diesem Ergebnis gehören die Ottakringer zu einem von drei Teams, die noch keinen Punkteverlust im Frühjahr erleiden mussten. Der ESV lacht auch von der Spitze der Frühjahrstabelle.

Aufstellung ESV: Popov - Eugster (46. Tiroch), Douillard, Adam, Linhart (46. Reiter) - Baumgartner T., Alfayate - Feuersinger, Wienerroither, Scheweder - Caselles
Bank: Tribus, Ottobrini
Tore: Caselles (60., 75.)
Man of the Match: Ivàn Caselles - 24/24 Stimmen
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