ESV bleibt auf Kurs - 4:1 Sieg bei WBC
- ESV Ottakring
- 5. Juni 2023
- 3 Min. Lesezeit
Wien - Stadlau. Im Topspiel der 23. Runde der 1. Klasse B trafen WBC Freiheit (5.) und der ESV Ottakring (4.) aufeinander. Bei sommerlichen 27°C und trockenem Wetter gestattete der Platzwart des FC Stadlau den beiden Teams sogar das Bespielen des Rasenplatzes. Verglichen mit den Krautackern in der Hopsagasse bzw. in Erlaa fühlte sich dieser Platz wie ein Teppich an. Beim Aufwärmen versprangen sich die Bälle nur aufgrund von technischem Unvermögen, nicht auch aufgrund des Rasens. Der ESV konnte nach zwei spielfreien Wochenenden wieder auf die Stammkräfte Scheweder und Caselles zurückgreifen. In der Innenverteidigung ersetzte Eberle den beruflich Abwesenden Douillard. Auf rechts verteidigte Linhart anstelle von Eugster, Alfayate kam statt Ottobrini in die Start11.
ESV startet druckvoll
Rein ins Spiel. Aufmerksame Beobachter des ESV wissen bereits, wie das Spiel angegangen wurde. Mit hohem Pressing bereits tief in der gegnerischen Hälfte soll die Abwehrreihe früh unter Druck gesetzt werden. Der hohe Aufwand machte sich bereits früh bezahlt. WBC hatte keine Luft zum Atmen, der Ball verirrte sich nur selten in die Hälfte der Ottakringer. Sobald diese in Ballbesitz kamen wurde das in den letzten Wochen gewohnt ruhige Aufbauspiel gepflegt. Die beiden Treffer des ESV waren ein Spiegelbild der Spielweise. Das 1:0 durch Feuersinger (12.) fiel nach einem erfolgreichen hohen Pressing der Ottakringer. Tief in der gegnerischen Hälfte wurde der Ball erobert, nach einer sehenswerten Stafette über Reiter, Scheweder, Tiroch und Caselles landete der Ball knapp innerhalb des 16ers bei Feuersinger, welcher staubtrocken flach ins lange Eck abzog - 1:0. Die Bemühungen der ersten Minuten machten sich bezahlt. Das 2:0 folgte nur 5 Minuten später. Kurz gespielter Abstoß von Popov auf Adam, danach war die halbe Mannschaft an diesem perfekt vorgetragenen Angriff beteiligt. Am Ende des Scheiberlspiels stand Caselles, der sich einmal mehr eine Chance dieser Qualität nicht entgehen ließ und mit Saisontor #22 auf 2:0 stellte.
Nachlassender Druck
Mit der Führung im Gepäck wurde ein paar Gänge zurückgeschalten. WBC konnte weiterhin nicht gefährlich werden und zeichnete sich mehr durch Frustfouls aus. Nicht umsonst sind die Transdanubier letzte in der Fairplay Tabelle. Jeder um einen Hauch zu spät gespielter Ball wurde sofort mit einem Tritt in den Unterschenkel bestraft. Weiters agierten die Gastgeber nun höher. Die Viererkette in der Abwehr hatte dabei ihren stärksten Mann in gelb, welcher artig jeden Angriff des ESV rigoros abpfiff. Offensichtlich reicht es, wenn alle Verteidiger stehen bleiben und die Hand heben. Unmittelbar vor der Pause kamen die Ottakringer nochmal in Bedrängnis, mehr als ein Schüsschen aus 35m auf Popov kam dabei nicht heraus.
Tiefer stehende Ottakringer - viel Platz für Konter
Halbzeit 2 begann wie Halbzeit 1 endete. WBC bekam mehr Ballbesitz, der ESV verließ sich auf die starke Verteidigungsarbeit 20-30m vor dem eigenen Tor. Bei Ballbesitz wurde blitzschnell umgeschaltet. Feuersinger und Tiroch hatten alleine vor Goalie Berger großartige Einschussmöglichkeiten, scheiterten jedoch. Das Spiel blieb dadurch weiterhin offen. Schiedsrichter Sahiner setzte auch in der 2. Halbzeit seine eher einseitige Regelauslegung fort. Konterangriffe des ESV wurden schnell abgepfiffen, bei Ballbesitz durfte getreten werden. Der vorläufige Höhepunkt war als Caselles aus der eigenen Hälfte startete und wegen abseits zurückgepfiffen wurde. Sahiner sah ihn 5cm über der Mittellinie. Brenzelig wurde es einmal als nach einer zu kurzen Kopfballabwehr von Reiter die Gastgeber völlig frei 10m vor dem Tor zum Abschluss kamen. Adam rettete die weiße Weste knapp vor der Linie.
Der ESV ließ sich dadurch nicht beirren und blieb bei seiner Spielanlage. In allen Offensivkategorien blieb man den Gastgebern überlegen. Bei Schüssen, Torschüssen und Großchancen hatten die Boys von der Kendlerstraße ein deutliches Übergewicht. In Minute 76 war the Cheese eaten. Iván Caselles schnürte den Doppelpack und erhöhte zum 3:0. Ein unnötiger Elfmeter ließ die Hoffnungen der Gastgeber nochmal aufflammen - 1:3 (86.). Der Schiedsrichter ließ es sich dann am Ende nicht nehmen sich noch einmal in den Mittelpunkt zu stellen, indem er bei einer 0815 Situation auf eine 6-Sekunden Zeitüberschreitung von Popov entschied, was einen indirekten Freistoß und gelb für Popov nach sich zog. Glück für den Schiedsrichter, dass er an diesem Tag nicht beobachtet wurde...
Caselles vollendete noch in der letzten Spielminute seinen Hattrick nach einem langen Abschlag von Popov und anschließender Kopfballverlängerung von Tiroch zum verdienten 4:1 Auswärtssieg.
WBC Freiheit - ESV Ottakring 1:4 (0:2)
Sportplatz FC Stadlau, 25 Zuseher, SR Sahiner
Aufstellung ESV: Popov - Linhart, Eberle, Adam, Reiter (76. Nagl) - Baumgartner, Alfayate (63. Ottobrini) - Feuersinger (71. Bajde), Caselles, Scheweder - Tiroch (c)
Tore ESV: Feuersinger (12.), Caselles (17., 76., 88.)
gelb: Popov (90+2., Unsportlichkeit)
Stimme:
Dalibor Popov: "Ich habe gerade den geilsten Job der Welt. Hinter dieser Abwehr kommen gerade mal 2-3 Schüsschen auf mein Tor, die ich leicht rauspflücken kann."
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