Erste Rückrundenniederlage: ESV weggeschwemmt
- ESV Ottakring
- 21. Apr. 2023
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Bis zum vergangenen Samstag hatten wohl auch bereits die bis dato noch Unfündigen ESV-Kicker endlich ihre blauen Eier gefunden. Somit hieß es eine Woche nach „Frohe Ostern“ erneut „Spitzenspiel“ für Ottakring in der 1. Klasse B. Das in blau auftretende weiße Ballett war im fast schon orientalischen Floridsdorf bei UFK Schwemm zu Gast. Während diese versuchen, die Schwächephase von Tabellenführer Donaufeld auszunützen, hofft der ESV insgeheim als Dritter noch mithinaufgeschwemmt zu werden.
Rein ins Spiel
Schwemm startete wie erwartet - hart und aggressiv. Die gewohnte Taktik wurde nicht geändert, auch wenn Trainer Thomas Bröckl mit „viel Respekt“ in die Partie ging – wie er ESV-Trainer Flo nach Schlusspfiff verriet. Dennoch gehörte die erste Chance den Gästen. Einen Schuss von Caselles Signes konnte Keeper Bauer nur mit viel Mühe parieren. In Minute vier sicherte sich dann Rechtsverteidiger Peter Eugster die Szene des Tages, die entweder als „typisch Kreisliga“ oder „Traumtor“ bezeichnet werden kann. Einen hohen Ball von Scheweder spielte Linhart per „G’schlapftn“ zu Eugster ans Sechzehner-Eck. Dem riss eine Flanke … Der nahm sich ein Herz und lupfte den Ball gekonnt über den Goalie ins lange Eck -1:0. Es schien als würde der Ottakringer Siegeszug als Orientexpress Dampf aufnehmen. Doch das Heimteam wurde stärker, zeigte warum es heuer um den Titel mitspielt. Der ESV kam im Fortlauf von Hälfte eins immer mehr in Bedrängnis – aus dem vorgegebenen Herausspielen wurde immer mehr der Befreiungsschlag. Und so war es Peter Tillian, der in Minute 16 für den heimischen Ausgleich sorgte. Doch der Jubel währte nicht lange: Quasi in die Jubeltraube hinein traf Michael „Il Capitano“ Tiroch per Weitschuss zur erneuten Ottakringer Führung (17.). Das schwemm’sche Gegröle verstummte. Trainer Bröckl wurde zunehmend unzufriedener, wechselte bereits in Minute 21 zum ersten Mal offensiv, brachte Matthias Aberle für Maximilian Fuchs-Fuchs. Und dieser Wechsel sollte sich in Halbzeit zwei bezahlt machen, doch zuvor brachte der ESV – wenn auch glücklich – die 2:1-Führung noch in die Pause. Ein jeder merkte, dass es wohl mehr brauche, um mit drei Punkten zurück in den Bezirk des Gelben Blechs zu kehren.
Raus aus den Katakomben und rein in Halbzeit zwei
Ottakring kam motiviert, Schwemm noch stärker aus dem Spielertunnel. Die starteten mit einer wahren Anfangsoffensive. Und in der war der oben erwähnte Aberle Hauptprotagonist. Binnen zwölf Minuten (50. und 62.) drehte der 2004er-Jahrgang die Partie im Alleingang – 2:3 aus Sicht des ESV. Weil man auch Konter nicht sauber zu Ende spielen konnte, hielt sich die Gefahr seitens Ottakring gering. Viel mehr schepperte es im eigenen Strafraum – Elfmeteralarm! Adam soll einen Ball mit dem Arm geblockt haben. Da der VAR in der 1. Klasse bis dato noch nicht Einzug gefunden hatte, musste man diese Entscheidung so hinnehmen. Aberle ließ sich die Chance nicht nehmen und drehte kurz darauf zu einem Dreierpack binnen 28 Minuten ab. Der Käse war gegessen, die Messe war gelesen – 4:2. Und so plätscherte das Spiel jenseits der Donau aus – der ESV Ottakring musste sich mit dem ersten Punktverlust der Rückrunde zufriedengeben.
1 Tom Soltau – 6 Peter Eugster (70., 2 Georg Reiter), 4 Antoine Douillard, 12 Markus Adam, 5 Philipp Wallenko – 14 Thomas Baumgartner, 13 Mauro Alfayate – 7 Clemens Linhart (79., 9 Sandor Ottobrini), 16 Ivan Caselles Signes, 8 Julian Scheweder – 10 Michael Tiroch ©
Tore: Eugster (4.), Tiroch (17.)
gelb: Tiroch (65. Foul), Adam (77. Kritik)
- Clemens Linhart
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