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Die Schönwetterkicker schlagen zurück - 4:0 gegen Vorwärts Wien

ESV Ottakring - Vorwärts Wien 4:0 (2:0)


Ein sonniger, ja goldener Oktobersonntag, 10:00 mitteleuropäische Sommerzeit, Slovan-Platz an der Grenze vom 14. zum 16. Gemeindebezirk. Wo wäre man lieber als nicht hier? Gleiches dachten sich wieder gut 20 frenetische Besucher des ESV Ottakring so wie eine bellende ungarische Straßenmischung. Gema ESV schauen ist in Mode in der Saison 2022/23. Zu Gast war der punktlose Tabellenletzte Vorwärts Wien aus den weiten Ebenen Kagrans. Folgende Cisdanubier haben sich zum Ziel gesetzt, dass dies auch dabei bleiben soll: im Tor stand wie üblich der solide Popov, die Viererkette bildeten von rechts nach links: Wiegand statt dem kurzfristig verkühlten Eugster, Gupper, Reiter und Adam. Die 6er bekleideten der Corona-Comebacker Wallenko P. und Alfayate. Für Tore sollten Feuersinger, Schweighofer, Linhart und Tiroch sorgen.


Unsicherer Start


In der Kabine versuchte Coach Wallenko an diesem Wahlsonntag mit einem großen X auf der Taktiktafel zum Sieg zu animieren. Leider bedeutet X im Toto unentschieden. Keine Pointe. Der ESV begann verkrampft, die Automatismen und die Leichtigkeit des Seins fehlten noch vollkommen im Spiel der Gastgeber. Die Mannschaft wurde durch Verletzungen und Erkrankungen in den letzten Wochen mal wieder ordentlich durcheinander gewürfelt. Mit Scheweder und Caselles fehlten zudem zwei Torgaranten im Angriffspiel. Die Gäste erwiesen sich als unangenehm in den Zweikämpfen, wenn auch technisch klar unterlegen. Mit der ersten Chance klingelte es jedoch sofort. Freistoß von der Mittellinie durch Alfayate, Tiroch legt unnachahmlich per Kopf auf Feuersinger ab, der schließt trocken ins lange Eck ab - 1:0 (16.). Der ESV jubelt, Suki bellt, der Wolf (Anm.: Gästetrainer) schimpft, war doch 5min vorher ein Einwurf im Mittelfeld nach seiner Wahrnehmung falsch gegeben worden, was nach dessen Auffassung der alleinige Grund für diesen Gegentreffer war - gelb war die korrekte Entscheidung von Schiedsrichter Yildiz. Die Führung löste dennoch keinen Knoten im Spiel, viel mehr verkrampfte man und konnte sich nur schwer befreien. Einmal klingelte es gar im Tor des ESV, allerdings übersah diese Woche der Schiedsrichter nicht, dass der Torschütze sich sogar auf Goaliehöhe befand und entschied folgerichtig auf Abseits. Ein weiteres Mal waren die Kagraner knapp am Ausgleich, die Außenstange verhinderte diesen jedoch erfolgreich. Es schien, als ob sich der ESV nur in die Pause retten wollte, dann schlug Linhart zu. Ein eigentlich ungefährlicher zu lange geratener Lochpass hätte eigentlich ein gefundenes Fressen für den Gästegoalie werden sollen. Abwehrchef Benjes entschied sich aber aufgrund des Drucks von Linhart im Rücken den Ball zurück zu spitzeln, wodurch die Aufnahme mit der Hand unmöglich wurde. Linhart kneisste schnell, schnappte sich die Wuchtel und schob aus einem schwierigen Winkel von praktisch der Grundlinie ein - 2:0 (44.).


Wieder starke Pausenansprache


Coach Wallenko war trotz 2:0 Führung nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Zu viele Schlampigkeiten, zu wenig Kontrolle im Spiel, zu lasch im Zweikampf. Das Credo war: so kann es nicht weitergehen, sonst schenken wir wieder Punkte her. Die Ottakringer nahmen sich die Ansprache zu Herzen und begannen deutlich agiler und defensiv robuster. Die zunächst größte Chance zu erhöhen, vergab Tiroch per Kopf nach einer Ecke. Vorwärts hatte weiterhin länger den Ball, wurde aber von der weit verbesserten Defensivarbeit des ESV gut in Schach gehalten. Minute 66 war wohl die endgültige Entscheidung. Tiroch schickte den aus der eigenen Hälfte gestarteten Schweighofer auf die Reise, 25m alleine vor dem Tormann packte dieser den guten alten Eisenbahnerschmäh aus. Goalie Husseini schritt nun zur Heldentat: Er warf sich Schweighofer mit beiden Armen entgegen und fing den Ball ab, “leider” mit den Händen. Außerhalb des Strafraums ist dies nicht erlaubt, zudem verhinderte Husseini damit ein sicheres Tor. Glatt rot war die folgerichtige Entscheidung. Der Wolf schimpfte erneut, eigene Schwächen in der Anatomie des Menschen zum Dank. Der Coach der Gäste konnte Bauch nicht von Hand unterscheiden und bestand auf einen Elfmeter für seine Mannen direkt vor der folgenschweren roten Karte. Warum dieser für seine Tirade nicht gelb-rot sah, konnte sich auch der Schiribeobachter nicht erklären. Der daraus resultierende Freistoß landete in der Mauer. In der Zwischenzeit kam Eberle für Gupper und Hasanovic für den Torschützen Linhart.


Das Spiel plätscherte in den letzten Minuten vor sich hin, Vorwärts konnte nicht mehr zulegen, der ESV musste nicht mehr zulegen. Eugster kam noch für Wiegand, sowie Kessler für Schweighofer. Die Abwehr der Gäste war nun offener als die Goschn von Coach Wolf, der ESV konnte kontern. Erneut Feuersinger und Hasanovic nach einem grandiosen Abgerissenen-Schuss Assist von Feuersinger besiegelten in den Schlussminuten den Sieg des ESV. Leider verlängerte sich die Verletztenliste weiter, als “Goalie” Langer Hasanovic beim Versuch das 4:0 zu verhindern in den Knöchel sprang.


Fazit: schönes Wetter, gutes ESV Spiel. Die besten Leistungen dieser Saison erbrachten die Ottakringer Sunnyboys bei wolkenlosem Himmel und 15-20°C. Für den restlichen Herbst reicht es aber nicht aus sich auf die Güte von Tlaloc (Anm.: aztekischer Wettergott) zu verlassen.


Aufstellung ESV: Popov - Wiegand (71. Eugster), Gupper (60. Eberle), Reiter, Adam - Wallenko P., Alfayate - Feuersinger, Schweighofer (74. Kessler), Linhart (60. Hasanovic) - Tiroch

Tore: Feuersinger (17., 86.), Linhart (44.), Hasanovic (89.)


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