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6-Punkte-Wochenende! BESV holt Heimsieg gegen Vorwärts Wien 2016 Reserve

Am Slovanplatz an der Grenze zwischen 14. und 16. Wiener Gemeindebezirk herrscht bereits gute Stimmung. Coach Wallenko ist mit seinen Ottakringern nach 4:0 in der KM-Begegnung wieder 3 Punkte näher an einen Seitenlinienauftritt im Anzug gerückt (sollte der ESV vor der letzten Runde der Saison bei 35 Punkten halten). Nun ist die Reserve von Taktikfuchs Eugster, für den es eine ähnliche Wette (noch) nicht gibt, beauftragt, ebenso die vollen Punkte gegen Vorwärts Wien 2016 einzuholen. Anders als die KM von Vorwärts, die in dieser Saison bisher nicht punkten konnten, liegt die Reserve vor der Partie einen Zähler vor dem BESV. Diese tabellarische Nähe verspricht eine heiße Begegnung. In Angriff genommen wird diese im gewohnten 4-2-3-1 von folgender Elf: Im Tor Soltau, davor Boßlet, Leonhard, Eugster und Rabmer, auf den Sechsern Görgl und Schweighofer, am Flügel Goetzloff und Wallenko F, durch die Mitte Horstkotte und Jeryczynski. Von der Bank aus darf sich Reiter nach KM-Einsatz das Spektakel erste Reihe fußfrei zu Gemüte führen.


Der BESV brennt auf drei Punkte, und das merkt man ab Minute eins. Schnell reißen die Ottakringer das Ruder an sich und steuern gezielt auf das Vorwärts-Tor zu, von den Gästen kommt in den ersten fünf Minuten wenig bis gar nichts. Dann setzt aber Eugster per Steckpass einen Vorwärtsakteur gut in Szene, dieser marschiert von Leonhard flankiert Richtung BESV-Kasten, den Torhüter Soltau zu Paradezwecken in Richtung Ball verlässt. Wenige Sekunden später liegen alle drei am Boden, der Ball ist im Aus und der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt. Der BESV droht also, nach guter Anfangsphase wieder in Rückstand zu geraten. Vorwärts hat aber die Rechnung nicht mit Keeper Soltau gemacht, der den Elfmeter bärenstark aus dem rechten Eck kratzt und zur Ecke klärt, es steht also weiterhin 0:0. Bei der resultierenden Ecke zeigen die Ottakringer in der dritten Partie in Folge, dass sie besondere Fans von Slapstick-Komödien sind. Der Eckstoß segelt Richtung Außenverteidiger Boßlet. Der Kicker aus der Pfalz, in seiner Mission „österreichisches Deutsch lernen“ an diesem Tag besonders fasziniert vom Wort „Oasch“, schwingt ebendiesen gekonnt und befördert die Kugel mit der Hüfte ins eigene Tor. Shakira hätte es wohl nicht besser gemacht. Der BESV läuft also wie so oft schon in dieser Saison einem frühen Rückstand hinterher. Davon lassen sich die Ottakringer aber nicht beirren. Als wäre die gegnerische Hälfte eine fettige Bosna nach dem Fortgehen beißen sie sich in ebenjener fest. Dabei bekommen sie von Vorwärts viel Raum, vor allem in der Zentrale. Zwingende Torszenen scheitern aber vorerst am sagenumwobenen „letzten Pass“. Die beste Chance auf den Ausgleich hat Horstkotte, der allein vorm Tor den Vorwärts-Schlussmann erst zu einer Parade zwingt, den Abpraller dann knapp am leeren Tor vorbeischießt. Kurz vor der Halbzeitpause geht dann dem BESV aber der Faden auf. Nach Zuspiel von Schweighofer steckt Horstkotte diagonal von links auf Jeryczynski durch, dieser schließt direkt ins rechte Eck ab. 1:1 nach 40 gespielten Minuten. Ein wichtiger Motivationsschub für die Ottakringer, die jetzt noch einen Zahn zulegen. Nur drei Minuten später läuft das Spiel wieder über Horstkotte, diesmal durch die Mitte. Im Eins-gegen-Eins mit dem Innenverteidiger eigentlich schon zu Fall gebracht gelingt es ihm, im Liegen den Ball zu Jeryczynski durchzuspitzeln, der abermals das Leder ins rechte Eck befördert und die Ottakringer in Führung bringt. Der Doppelschlag macht Vorwärts merklich zu schaffen. Augenblicke nach dem Anstoß spielt der Torhüter der Gäste den Ball unter Bedrängnis zu Horstkotte, der diesmal selbst zum 3:1 verwandelt. Um A$AP Rocky zu zitieren: „it rains, it pours“. Dieser Treffer markiert zugleich den Pausenstand.


Die Devise für die zweite Halbzeit ist klar: so weiterspielen, wie bisher und den Sieg ins Trockene bringen. Weiter gelingt es dem BESV, Vorwärts sein Spiel aufzudrücken. Bei den Gästen mangelt es übrigens nicht nur an Kreativität im Spiel, sondern auch beim Beleidigen. So wird der stolze Pornobalkenträger Görgl nach einer Auseinandersetzung als „Schnauzebart“ beschimpft, was aus Sicht der Redaktion eher als Tatsachenbeschreibung, wenn nicht sogar als Kompliment aufgefasst werden kann. Entsprechend unbeirrt dreht Görgl weiterhin mit viel Platz im Mittelfeld seine Kreise. Viel läuft jetzt über die Flügelspieler Goetzloff und Schweighofer, Torchancen sind aber zu Beginn der zweiten Halbzeit noch eine Seltenheit. Wallenko fasst sich aus 25 Metern ein Herz, das Netz hinter dem Tor verhindert gerade noch, dass die Solaranlage am Dach der Kantine von seinem Schuss einen Schaden davonträgt. Eine Wiederholung seines Traumtors gegen Gartenstadt bleibt aus, auch wenn er es nicht ganz wahrhaben will („den hobi scho drin gseng“). Bevor die Partie ein verfrühtes Ende nimmt, gelingt dem BESV nochmal fast der vierte Streich. Jeryczynski bekommt einen Ausschuss gegen die Brust, den hoch versprungenen Ball kann er aber aus spitzem Winkel weder ins leere Tor noch zu einem Mitspieler in der Mitte befördern. Dann die 70. Spielminute. Nach langem Tauchgang befindet sich das U-Boot Vorwärts-Offensive wieder an der Oberfläche und holt am Strafraumrand einen Freistoß heraus. Während dieser einige Meter über dem Tor vorbeisegelt, geht ein Akteur der Gäste unter Schmerzen zu Boden. Schnell wird klar, dass es sich um eine ernste Verletzung handeln könnte. Mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung muss der junge Spieler unter Tränen von der Rettung geholt werden, der ESV wünscht gute Besserung und alles Gute! Da der Verletzte bis zum Eintreffen der Rettung das Spielfeld nicht verlassen konnte, entscheidet der Schiedsrichter nach langer Unterbrechung, dass das Spiel nicht fortgesetzt wird und begibt sich schnurstracks zur Kantine, um sich ein Gulasch zuzuführen. Der BESV geht also vorzeitig als verdienter Sieger vom Platz. Vorwärts kann an diesem Tag keine Punkte, sondern lediglich das letzte in der Kantine vorrätige Kühlpack vom Slovanplatz entführen, was 10 Minuten nach Abfahrt des Rettungswagens bedauernd festgestellt wird.


Fazit: Nach unglücklichem Rückstand lässt der BESV nichts anbrennen und holt durch einen Tripleschlag kurz vor der Pause in einer verkürzten Partie verdiente drei Punkte.



BESV Ottakring – Vorwärts Wien 2016 Reserve 3:1 (3:1)

Aufstellung: Soltau – Boßlet, Leonhard, Eugster, Rabmer – Görgl, Schweighofer – Wallenko F., Horstkotte, Goetzloff – Jeryczynski


Torschützen BESV: Jeryczynski (40., 43.), Horstkotte (44.)

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